Väter haben in Deutschland die Möglichkeit, Elternzeit oder Vaterschaftsurlaub in Anspruch zu nehmen. Auch wenn beide Begriffe mitunter als Synonyme verstanden werden, beziehen sie sich jedoch auf unterschiedliche Varianten einer beruflichen Auszeit.
Diese unterscheiden sowohl von der Gesetzeslage her, als auch in Punkten wie der Bezahlung des Vaters während er nicht arbeitet oder für wie lange er die Auszeit jeweils in Anspruch nehmen kann.
Im nachfolgenden Text erfahren Sie nicht nur, was die Väterzeit vom Vaterschaftsurlaub unterscheidet, sondern auch wie Sie einen Antrag auf Elternzeit als Vater (für bspw. 2 Monate) mithilfe einer Muster-Vorlage stellen können.
Inhalt
Kompaktwissen: Antrag auf Elternzeit vs. Vaterschaftsurlaub als Vater
Auch wenn beide Optionen nach der Geburt eines Kindes beansprucht werden können, ist anders als beim Vaterschaftsurlaub nur der Anspruch auf Elternzeit in Deutschland tatsächlich gesetzlich verankert. Mehr dazu hier.
Das Alter des Kindes spielt für den Zeitpunkt der Elternzeit und den Antrag als Vater eine wichtige Rolle (§ 16 Abs. 1 des BEEG). Bis zum 3. Lebensjahr müssen Sie spätestens 7 Wochen vor Beginn Ihre Väterzeit beantragen. Zwischen dem 3. und 8. Lebensjahr sind es maximal 13 Wochen vorher.
Für eine Genehmigung der Elternzeit muss der Vater seinen Antrag schriftlich und fristgerecht beim Arbeitgeber einreichen. Wie ein Elternzeitantrag für den Vater als Muster aussehen könnte, erfahren Sie in diesem Abschnitt.
Als Vater Elternzeit & Vaterschaftsurlaub beantragen – Unterschiede
Wann lässt sich in Deutschland der Vaterschaftsurlaub beanspruchen? Und wann ist ein Antrag auf Elternzeit für einen Vater möglich? Im Kern verfolgen Väter bei beiden Varianten das gleiche Ziel: Sich für einen gewissen Zeitraum aktiver um ihr Kind zu kümmern und dafür nicht zu arbeiten. Allerdings gibt es jeweils wichtige Unterschiede.
Die folgende Übersicht stellt Ihnen diese einmal gegenüber.
Elternzeit
- für Mütter und Väter, um sich zwischen der Geburt und dem 8. Lebensjahr der Betreuung bzw. Erziehung ihres Kindes zu widmen
- im Bundeselterngeld- und Elternzeitgesetz (BEEG) verankert
- maximal 36 Monate von der Arbeit freigestellt (12 Monate verfallen nach den ersten 3 Lebensjahren, wenn sie ungenutzt bleiben)
- gilt für beide Elternteile zusammen und lässt sich aufteilen (d. h. Sie können die Elternzeit bspw. als Vater auf 2 Monate splitten im Antrag und den Rest zu einem späteren Zeitpunkt beantragen)
- unbezahlt (d. h. Sie bekommen vom Arbeitgeber während dieser Zeit kein Gehalt), aber es besteht ein Anspruch auf Elterngeld
Vaterschaftsurlaub
- für Väter oder ihnen gleichgestellte 2. Elternteile, um sich unmittelbar nach der Geburt des Kindes um dieses zu kümmern
- derzeit kein gesetzlicher Anspruch
- in Zukunft maximal 10 Tage langer Zusatzurlaub (basierend auf der EU-Richtlinie 2019/1158, die hierzulande derzeit noch nicht umgesetzt ist)
- bezahlt (d. h. wenn Sie Vaterschaftsurlaub per Antrag von Ihrem Arbeitgeber fordern und er Ihnen diesen genehmigt, bekommen Sie wie bei regulärem Urlaub weiterhin Ihr Gehalt)
Wichtig: Es gibt nach § 16 Abs. 1 Nr. 1 und 2 des BEEG unterschiedliche Fristen. Wer Elternzeit beantragen möchte als Vater, muss ca. 2 Monate (7 Wochen) vor dem geplanten Einstieg seinen Antrag einreichen. Das gilt für den Zeitraum, wenn ein Kind geboren wurde und bis es das 3. Lebensjahr erreicht. Das bedeutet allerdings auch, dass Väter, die im 1. oder 2. Lebensmonat Ihres Kindes sofort die Mutter zu Hause unterstützen möchten, dies auch bereits vor der Geburt anmelden müssen.
Zwischen dem 3. und 8. Lebensjahr des Kindes schreibt der Gesetzgeber eine 13-Wochen-Frist vor. Seinen Antrag auf Elternzeit muss ein Vater dann also spätestens 13 Wochen vorher stellen. Ist das Kind älter als 8 Jahre, gilt in der Regel kein gesetzlicher Elternzeitanspruch mehr.
Elternzeit per Antrag – Beispiel-Muster für den Vater
Ein Antrag auf Elternzeit für den Vater darf zwar formlos sein (d. h. Sie müssen sich nicht an ein gesetzlich vorgegebenes Formular halten, sondern können Ihr Anliegen einfach als Brief formulieren). Sie müssen ihn aber gemäß § 16 Abs. 1 des BEEG schriftlich stellen. Mündliche Antragstellungen sind in diesem Kontext nicht bindend und damit unwirksam.
Sie sollten grundsätzlich auch anhand des Verhältnisses zu Ihrem Arbeitgeber entscheiden, wie Sie den Brief schreiben – ob eher formal gehalten oder etwas lockerer formuliert.
Falls Sie gar nicht wissen, wie Sie anfangen sollen bzw. was überhaupt in Ihrem Schreiben stehen muss, nutzen Sie diese Vorlage für Ihren Antrag auf Elternzeit als Vater. Das folgende Muster (bspw. um 2 Monate Väterzeit zu beantragen) kann Ihnen als erste Orientierung dienen.
Es handelt sich hierbei aber nicht um ein verbindliches Dokument und Sie können es individuell anpassen.
Laden Sie hier unser Muster als Word- oder PDF-Dokument kostenlos herunter.
Wichtig: Wo beantrage ich eigentlich die Elternzeit für Väter? Und wie genau funktioniert die Beantragung der Elternzeit? Der Vater muss seinen Antrag – basierend auf Muster-Vorlagen oder eigenständig geschrieben – an seinen Arbeitgeber übermitteln. Ihr Vorgesetzter entscheidet anschließend darüber, ob er diesem stattgibt oder nicht. Gleiches gilt für einen Antrag auf Vaterschaftsurlaub.
Quellen und weiterführende Links
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